RNZ: Masterplanprozess Heidelberg - Von Rechentricks und Regelverstößen

Unterstützer des Teams Höger wehren sich gegen "Falschbehauptungen"
21.7.2020   Holger Buchwald   -  Aus Sorge, dass die mühsam erkämpften Fortschritte im Masterplanprozess für das Neuenheimer Feld gefährdet werden, hatten sich die Vorsitzenden des Koordinationsbeirates, Lenelis Kruse-Graumann und Albertus Bujard, dafür ausgesprochen, dass der Gemeinderat am Donnerstag nur ein Planungsteam mit der Ausarbeitung des Masterplans beauftragt.

Die Projektträger von Stadt, Land und Uni sprechen sich für das Büro Astoc aus. Doch nun melden sich auch die Unterstützer von Kerstin Höger zu Wort. Das Bündnis Bürgerbeteiligung Masterplan Neuenheimer Feld kritisiert Kruse-Graumann und Bujard scharf: "Sie haben die Rolle als gewählte neutrale Vorsitzende des Koordinationsbeirates verlassen." Offen wirft das Bündnis den beiden einen Regelverstoß vor. Das Verhalten gefährde den weiteren Verlauf der komplexen Bürgerbeteiligung. Zudem sei es das gute Recht des Bündnisses, in dem Gärtner, Naturschutzverbände und engagierte Bürgerinnen und Bürger vertreten sind, sich eine eigene Meinung zu bilden. "Über die Jahre des Masterplanverfahrens hinweg haben diese Akteure in einem langwierigen Prozess ihre jeweiligen Prioritäten erarbeitet und gemeinsame Kompromisse gefunden", heißt es in dem offenen Brief. Auf dieser Grundlage habe sich der Entwurf des Teams Höger als der beste erwiesen. "Überzeugend waren die Nachhaltigkeit, der sparsame Flächenverbrauch, die geringste Nachverdichtung auf dem Campus, die modernste, klimafreundlichste technische Infrastruktur und ein realistisches Verkehrskonzept."

Wenn die Nutzer des Campus entscheidenden Forumssitzungen fern blieben, liege dies einzig in deren Verantwortung, so das Bündnis weiter. Die Behauptung, dass die anwesenden Mitglieder solche Sitzungen für ihre "Individual- oder Gruppeninteressen" nutzten, diffamiere alle Bürgerinnen und Bürger, die sich für eine lebenswerte Stadt einsetzten.

Weiterlesen


S.a.:
Studierendenrat an der Uni Heidelberg: Demo "Masterplan INF" 21.7.2020
Offener Brief von Rektor Eitel: Antwort eines Stadtrates 18.7.2020 (Kommentar)
Offener Brief von Rektor Eitel an die Mitglieder des Gemeinderates: Geht es der Wissenschaft gut, geht es Heidelberg gut! 18.7.2020

 

22.07.2020 - 20:45