RNZ: Wie Theresia Bauer mit einem Maßregelvollzug im "Faulen Pelz" leben könnte
9.6.2022 Für Wissenschaftsministerin und OB-Kandidatin Theresia Bauer geht es beim "Faulen Pelz" mehr um Vernunft als um Nachgiebigkeit. Wenn sich das Land und die Stadt in Sachen "Fauler Pelz" streiten, sitzt Theresia Bauer als Landesministerin und Oberbürgermeisterkandidatin der Grünen zwischen den Stühlen.
Im RNZ-Interview erklärt sie, unter welchen Voraussetzungen sie mit einem Maßregelvollzug für suchtkranke Straftäter in dem ehemaligen Gefängnis leben könnte.
Frau Bauer, hat sich an Ihrer Einstellung zur Nutzung des "Faulen Pelzes" als Einrichtung für den Maßregelvollzug seit Ihrer Nominierung als Oberbürgermeisterkandidatin der Grünen etwas geändert?
Nein. Ich habe immer gesagt, dass es mir darum geht, dass dieses Gebäude im August 2025 wieder frei ist – damit es für die Geisteswissenschaften der Universität umgebaut und für die Stadt geöffnet werden kann. Das ist unverändert mein Ziel. Wenn das sichergestellt ist, könnte man auch mit einem zeitlich befristeten Maßregelvollzug an dieser Stelle leben. Auch wenn ich persönlich weiterhin der Ansicht bin, dass dieses Gefängnis aus der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht für einen Maßregelvollzug geeignet ist.
Der Gemeinderat hat bei nur zwei Enthaltungen dafür gestimmt, den Bauantrag des Landes um ein Jahr zurückzustellen. Hat Sie das überrascht?
Die Entscheidung war von bemerkenswerter Klarheit über alle Fraktionen hinweg. Ich kann verstehen, dass der vorgelegte Vertragsentwurf nicht geeignet war, die Bedenken des Gemeinderats auszuräumen.