AB Bergheim West: Im Ausschuss falsche Weichenstellung für Entwicklung des Betriebshofes
29.3.2021 Das Aktionsbündnis Bergheim-West sieht in den aktuellen Entscheidungen mit dezentralen Abstellplätzen für Straßenbahnen und einer Verkleinerung der Betriebshoffläche am Altstandort die falschen Weichenstellungen. Die dadurch notwendige Versiegelung von weiteren Grün- und landwirtschaftlichen Flächen am Rand von Heidelberg wäre vermeidbar. [bild:rothe]
Die verfügbare Fläche am Altstandort zwischen Karl-Metz-Straße und Emil-Maier-Straße bietet ausreichend Platz zur Abstellung der 50 Straßenbahnen, die langfristig in Heidelberg nach 2030 zum Einsatz kommen sollen. Dies bestätigte auch der rnv-Infrastrukturleiter, Herr Dommasch, auf Nachfrage im Bezirksbeirat Wieblingen.
Auch das Argument, dass während der Bauzeit alle Bahnen außerhalb des Betriebshofes abgestellt werden müssen, ist nicht haltbar. Der Standort in Bergheim bietet für einen Umbau bei laufendem Betrieb optimale Voraussetzungen, wenn der HSB-Parklatz entlang der Emil-Maier-Straße mit genutzt wird, so wie es auch alle bisherigen Planungen vorsahen. Dann kann die neue Abstellhalle in zwei getrennten Bauabschnitten errichtet und trotz Umbau 18 bis 20 Straßenbahnen weiterhin im Betriebshof abgestellt werden: erst auf den alten und später auf den neuen Gleisen.
Mit einem abschnittsweisen Bauen könnte auf eine dezentrale Abstellanlage für Bahnen verzichtet werden. Die Versiegelung von mehr als 5.000 m² Grün- und Ackerfläche in Rohrbach oder einer Biotopfläche Wieblingen wäre nicht erforderlich.
Weitere Vorteile: Es entfallen die Kosten für Planung und Bau einer dezentralen Abstellanlage in der Größenordnung von schätzungsweise 10 Mio. €. Das Risiko für zeitliche Verzögerungen durch zwei getrennte Planfeststellungsverfahren wird ausgeschlossen. Damit sind die Voraussetzungen für einen zügigen Umbau der Altanlage in Bergheim gegeben.
Die Möglichkeit des Bauens in mehreren Abschnitten wurde nach allen bisherigen Informationen gar nicht in ausreichender Tiefe von der rnv und Stadt geprüft. Offensichtlich hat die Stadt auch gar kein Interesse an einem für den ÖPNV optimalen Betriebshofkonzept, sondern räumt dem Flächengewinn für städtebauliche Nutzungen die Priorität ein.