Vogelsterben bei Blaumeisen und Tauben – Keine Futterstellen und Vogeltränken einrichten

28.4.2020   awl   In diesen Tagen leiden kleine Meisenarten und Tauben unter grassierenden Infektionen. Bei den Meisen sind vor allem Blaumeisen betroffen. Verursacher der Erkrankung ist ein Bakterium. Die Erkrankung tritt vor allem im Nordwesten Deutschlands auf.
[bild:pexels]

Im deutschen Südwesten und in der Schweiz erkranken z.Z. wieder vermehrt Tauben an der sog. Taubenpest, die durch ein Paramyxovirus verursacht wird. Dies ist eine regelmäßig wiederkehrende Erkrankung.

In der warmen Jahreszeit kommt es seit 2012 wiederholt zu massiven Vogelsterben, das vor allem Amseln betrifft. Verursacht wird dies durch das tropische Usutu-Virus, das von Stechmücken übertragen wird, die vor allem im Sommer aktiv sind.

Die Erkrankungen sind alle hoch infektiös führen meist zum Tod der Vögel. Futterstellen oder Vogeltränken sind häufig Orte der Infektion. Wildlebende Vögel sollten deshalb nicht gefüttert werden, wenn kranke Vögel in der Nähe beobachtet wurden. Über Kettenmails und in den sozialen Medien wird dazu aufgerufen, für Tauben in der Stadt Futterplätze einzurichten, weil sie wegen des Lockdowns während der Coronapandemie verhungerten. Das ist für die Vögel nicht hilfreich, sondern kann zu vermehrten Infektionen führen.

Für den Menschen stellt allenfalls das Paramyxovirus der Tauben ein gewisses Risiko dar. Es kann zu leichten grippeartigen Symptomen oder zu einer Bindehautentzündung führen. Also: Tote Tauben nur ohne direkten Kontakt entsorgen oder dem Umweltamt melden.

28.04.2020 - 13:00