der volksverpetzer: Ich möchte 6 falsche Behauptungen über die Seenotrettung aufklären.

11.7-2018   Seehofer, der inzwischen für den Landtagswahlkampf voll AfD-Politik betreibt, bezeichnet Seenotretter als „Shuttle“ und möchte strafrechtlich gegen sie vorgehen. Ich habe selbst jahrelang Menschen aus dem Meer gerettet. Seehofer weiß schon, dass die EU und die Bundesregierung uns dazu erpressen, Menschen zu retten und nach Europa zu bringen?

BEHAUPTUNG 1: DIE NGO SCHIFFE MACHEN SICH DER SCHLEPPEREI MITSCHULDIG

Nein, dies ist nicht der Fall. Im Gegenteil. Oftmals ist die libysche Küstenwache selbst in das Schleppergeschäft verwickelt. Die NGO Schiffe sind darum bemüht, nach dem Retten der Flüchtlinge und dem Bergen der Leichen die Boote zu versenken oder zu zerstören, damit sie nicht weiter verwendet werden können. Mehrfach kam es vor, dass dies jedoch nicht möglich war, da die Libysche Küstenwache oder die sogenannten Engine Fisher das mit Waffengewalt verhindert haben. Wir haben Angst vor denen und legen uns nicht mehr mit diesen Leuten an. Zu oft wurde auf uns geschossen. Hat ein mutiger Kapitän das Kommando, versuchen wir diese mit unserem Schiff zu vertrieben, indem wir auf Kollisionskurs gehen.

BEHAUPTUNG 2: NGOS SOLLEN DIE MENSCHEN ZURÜCK NACH AFRIKA BRINGEN

Dies ist völlig unmöglich. Ein Eindringen in die territorialen Hoheitsgewässer ist absolut verboten. Darauf stehen langjährige Haftstrafen, da sich die NGO´s dann der Schlepperei schuldig machen würden. Zudem ist es lebensgefährlich, da die libysche Küstenwache oftmals sofort das Feuer eröffnet, selbst wenn man sich noch weit entfernt von den libyschen Hoheitsgewässern befindet. Zudem ist Libyen als nicht sicher durch die EU eingestuft.

Selbst wenn wir nach Libyen fahren könnten, würden wir damit gegen das internationale Völkerrecht verstoßen. Auch Tunesien können wir nicht ansteuern. Wir können als Europäer unter keinen Umständen in die Hoheitsgewässer ohne die Erlaubnis der tunesischen Regierung mit Geflüchteten an Bord einfahren. Diese Erlaubnis wurde uns bisher nicht erteilt. Würden wir zuwider handeln, würden wir uns der Schlepperei schuldig machen.

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11.07.2018 - 13:45