HD, MA, LU: Masterplan der Metropolregion mit Sofortmaßnahmen zur nachhaltigen Mobilität

3.2.2018   Gemeinsam für saubere Luft: Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen planen umweltfreundlichen Verkehr
Gebündelt sind die Projekte im gemeinsamen „Masterplan nachhaltige Mobilität für die Stadt“. Die Finanzierung des Masterplans übernimmt zu 100 Prozent der Bund. Den entsprechenden Förderbescheid über 570.000 Euro hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Dezember übergeben.

Der Plan wird nun im ersten Halbjahr 2018 in den beteiligten Städten erarbeitet. Jede Stadt setzt dabei eigene Akzente.

Schwerpunkte des Masterplans in Heidelberg:

    Verkehr digitalisieren: Die Stadt Heidelberg will Parkplätze mit Sensorik ausstatten. Das soll den Parksuchverkehr verringern. Zudem soll es noch mehr Zählstellen für Autos geben, um bessere Entscheidungsgrundlagen für die Verkehrslenkung zu erhalten. Dies gilt auch für Umwelt-, Mobilitäts- und Verkehrsdaten, die die Stadt dem Land und dem Bund zur Verfügung stellen will.

    Schneller von A nach B: Heidelberg will den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit Hilfe von Software- beziehungsweise Datenplattform-basierten Angeboten besser vernetzen. Künftig soll es zudem sogenannte Mobilitätspunkte geben: An allen größeren Haltestellen des ÖPNV soll es künftig Carsharing-Stellplätze und Mietfahrräder geben.

    Radverkehr fördern: Heidelberg setzt auf den weiteren Ausbau der Infrastruktur für den Radverkehr. Geplant sind ein Radschnellweg von Heidelberg über Mannheim nach Ludwigshafen und ein weiterer Schnellweg vom Neuenheimer Feld über die Bahnstadt und Patrick-Henry-Village nach Schwetzingen. Auch die Kooperation mit Nextbike soll erweitert werden.

    Neue Busse im Linienverkehr: Die Stadt Heidelberg möchte zügig die bisherigen 37 RNV-Busse gegen wasserstoffbetriebene Busse austauschen und eine entsprechende Tankstelle einrichten. Bereits im Frühjahr 2019 soll eine neue Linie zur Altstadterschließung mit voraussichtlich zwei batteriebetriebenen Bussen in Betrieb gehen.   

    Emissionsfreie städtische Nutzfahrzeuge: Nach und nach sollen die von der Stadt Heidelberg genutzten Autos, Transporter, Müllautos, Fahrzeuge der Straßenreinigung oder weitere Sonderfahrzeuge vor allem durch batterie- oder wasserstoffbetriebene Elektrofahrzeuge ausgetauscht werden. Über das Fuhrparkmanagement soll eine optimale und effiziente Auslastung der Fahrzeuge erreicht werden.

    Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge ausbauen: An vorhandenen und zusätzlich geplanten Park-and-Ride-Anlagen soll eine großzügig ausgelegte Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge errichtet werden – ebenso an Taxi-Warteplätzen. Weitere Ladestationen im öffentlichen Straßenraum sollen soweit als möglich exklusiv für Carsharing-Fahrzeuge angeboten werden.

Mit dem „Masterplan 100% Klimaschutz“ geht Heidelberg noch einen Schritt weiter: Die Stadt will bis zum Jahr 2050 die CO2-Emissionen um 95 Prozent reduzieren und den Energiebedarf der Kommune um die Hälfte senken. Dazu sind weitreichende Maßnahmen zur Vermeidung oder Umstellung des motorisierten Verkehrs erforderlich, der mit mehr als 20 Prozent zum Ausstoß von Treibhausgasen beiträgt. Aus Luftreinhalte- und Klimaschutzgründen muss Mobilität in den Kommunen mittelfristig emissionsfrei sein.

03.02.2018 - 16:45