Friedensbündnis Heidelberg/DGB: Mahnendes Gedenken an Hiroshima und Nagasaki vor 77 Jahren

Nukleare Teilhabe endlich beenden, Atomwaffenverbot unterzeichnen!

Am 6. und 9. August 1945 warfen die USA zwei Atombomben auf die japanischen Großstädte
Hiroshima und Nagasaki ab. Die Explosionen der zum ersten Mal eingesetzten Waffen verwandelte die beiden Städte in eine lodernde Hölle. 65.000 Menschen verbrannten auf der Stelle, 200.000 weitere starben in den folgenden Monaten. Diese Opfer mahnen uns, die katastrophalen humanitären Folgen von Atomwaffen ernst zu nehmen und uns für eine Welt ohne Atomwaffen zu engagieren!

Der DGB Heidelberg-Rhein-Neckar und das Friedensbündnis Heidelberg rufen daher am 6. August zu einer Mahnwache ab 11 Uhr in der Hauptstraße am Anatomiegarten auf. 5 vor 12 Uhr wird es ein symbolisches „Die-in“ zu Sirenengeheul geben.

Denn auch 77 Jahre nach dieser Katastrophe bedrohen Atomwaffen noch immer das Überleben der Menschheit. Rüstungskontrollverträge, wie der INF-Vertrag über das Verbot von Mittelstreckenraketen, wurden von den USA gekündigt. Ab nächstem Jahr sollen neue US-Mittelstreckenwaffen in Europa stationiert werden.

Dabei waren Atomwaffen bereits bisher schon eine stete Bedrohung, so Jörg Götz-Hege vom DGB Heidelberg Rhein-Neckar. „Nun ist mit der völkerrechtwidrigen russischen Invasion in der Ukraine die Gefahr eines Atomwaffeneinsatzes in Europa deutlich gewachsen.“

Joachim Guilliard vom Friedensbündnis Heidelberg mahnt daher dringend Schritte der Bundesregierung und der EU zur Deeskalation im Konflikt mit Russland an. Auch Bundeskanzler Scholz habe kürzlich vor einer Eskalation gewarnt, die zu einem Atomkrieg führen könnte. „So empörend der russische Krieg auch ist, an Verhandlungen wird man nicht vorbei kommen. Um die Gefahr einer Eskalation zu bannen und das Blutvergießen in der Ukraine so schnell wie möglich zu stoppen, müssen sich Berlin und Brüssel endlich ernsthaft um den Einstieg in einen Verhandlungsprozess bemühen“ betont Guilliard. „Vorschläge dafür liegen u.a. von der italienischen Regierung auf dem Tisch.“

Wenn die Bundesregierung ihre postulierten Ziele für nukleare Rüstungskontrolle und Abrüstung ernst nimmt, muss sie jetzt aktiv dazu beitragen, so Stephan Brües von der DFG-VK Heidelberg, den Stillstand in der nuklearen Abrüstung zu überwinden. „Deutschland muss dazu den Atomwaffenverbotsvertrag unverzüglich unterzeichnen! Dieser sei seit Januar 2021 in Kraft. Und, statt das atomare Potential zu modernisieren, muss Berlin umgehend aus der nuklearen Teilhabe aussteigen!“

Friedensbündnis Heidelberg www.friedensbuendnis-heidelberg.de

Die Abschaffung aller Atomwaffen ist eine dringliche Überlebensbedingung! Eine weitgehende Abrüstung in allen Bereichen bleibt eine wichtige Voraussetzung, heißt es im Aufruf zur Mahnwache. Die geplante nahezu Verdopplung der Rüstungsausgaben sei diametral gegen die Interessen der Bevölkerung gerichtet. Das Leid der Menschen - hier im Lande und weltweit - unter Krieg, Verarmung, Hunger und Klimakatastrophen übersteigt das Vorstellbare! Die Milliarden werden dringend für Bildung, Gesundheit, Soziales, Klima- und Umweltschutz benötigt.

Den Aufruf finden Sie unter: https://www.friedensbuendnis-heidelberg.de/