Heidelberger Friedensgruppen: Mahnwache gegen die Gewalteskalation und für einen gerechten Frieden im Nahen Osten

17.5.2021    Die Palästina/Nahost-Initiative Heidelberg und Heidelberger Friedensgruppen hatten am Samstag den 15. Mai zu einer Mahnwache gegen die Gewalteskalation in Israel und Palästina aufgerufen. Die zentrale gemeinsame Forderung richtete sich an die deutsche Regierung und die EU. Sie wurden aufgefordert, sich entschieden für eine sofortige Waffenruhe einzusetzen.

Etwa 25 TeilnehmerInnen beteiligten sich an der Kundgebung beim „Zeitungsleser“, am Anfang der Hauptstraße.

Es sprachen u.a. Agnes Bennhold und Winfried Belz für die Palästina/Nahost-Initiative Heidelberg, Joachim Guilliard (Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg), Shir Hever (Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost), Vera Glitscher (Deutschen Freidenkerverband) und Georg Stein vom Palmyra-Verlag. Winfried Belz las dabei auch eine E-Mail von Abed Schokry aus Gaza vor, in der die Nacht zum 12. Mai "als die schlimmste für uns seit dem wir wieder in Gaza leben" bezeichnete. Michael Schiffmann trug einen Kommentar des bekannten US-Senators Bernie Sanders in der New York Times vor, in dem er seine Regierung aufforderte, aufzuhören, ein Verteidiger der Netanjahu-Regierung zu sein.

In den Reden und auf Plakaten wurde darauf hingewiesen, dass die neue Eskalation der Gewalt nicht mit den Raketen der Hamas begann, sondern mit der erneuten Vertreibung von Familien aus Ostjerusalem und dem brutalen Vorgehen israelischer Sicherheitskräfte am Tempelberg. Die deutsche Regierung wurde aufgefordert, nicht einseitig allein die Raketenangriffe auf zivile Ziele in Israel zu verurteilen, sondern auch die israelischen Luftangriffe auf Wohngebiete im Gazastreifen, die wesentlich zerstörerischer und tödlicher sind.

Deutschland und die EU müssten als enge Verbündete Israels stärker auf die Einhaltung von Menschenrechten und Völkerrecht bezüglich der PalästinenserInnen pochen, sich entschiedener gegen Vertreibungen, Landraub sowie Diskriminierung der arabischen Minderheit in Israel stellen.

Die Redner wanden sich gleichzeitig auch gegen jede Form von wirklichem Antisemitismus, d.h. Hass gegen Juden, weil sie Juden sind, und gegen die jüngsten Angriffe hierzulande auf jüdische Einrichtungen. Es gehe nicht um Juden und Araber, sondern um die Politik eines Staates, der Territorien besetzt hält, die dortige Bevölkerung unterdrückt und eine Minderheit im Land diskriminiert.

Der einzige Weg die Gewalt in Israel und Palästina zu stoppen, sei die Besatzung des Westjordanlandes und die Blockade Gazas zu beenden.

 

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19.05.2021 - 13:45