taz: RKI zu Corona in Flüchtlingsunterkünften: Massenquarantäne vermeiden

13.6.2020   In einem unveröffentlichten Papier gibt das RKI Hinweise zu Corona in Sammelunterkünften. Der Inhalt deckt sich mit den Forderungen von Geflüchteten. Hunderte Menschen in Quarantäne, zusammengepfercht in Mehrbettzimmern: Seit dem Beginn der Coronapandemie fordern Geflüchtete und ihre Un­ter­stüt­ze­r*innen, die Unterbringung in Sammelunterkünften zu beenden. Zu hoch sei das Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren.

Beim Robert-Koch-Institut (RKI) sieht man das offenbar ähnlich. In einem bisher unveröffentlichten Entwurf zu ebendiesem Thema listet das RKI viele der Forderungen auf, die auch von den Geflüchteten gestellt werden.

Das Papier liegt der taz vor. Es ist auf den 7. Mai datiert und trägt den Titel „Hinweise zu Prävention und Management von COVID-19-Erkrankungen in Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete“. Darin heißt es, das Übertragungsrisiko sei in Gemeinschaftsunterkünften „besonders hoch, da hier viele Menschen auf engem Raum zusammenleben und Wohn-, Ess- und Sanitärräume gemeinsam nutzen“. In dem Papier spricht das RKI sich entschieden dagegen aus, ganze Unterkünfte unter Quarantäne zu stellen, und fordert, die Belegung in den Einrichtungen deutlich zu entzerren.

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13.06.2020 - 09:00