VCD: Größter Verkehrsblockierer im Universitätsgebiet Neuenheimer Feld ist Universität selbst

20.1.2019   VCD/awl   Mit Erstaunen reagiert der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) auf den massiven Druck, den der Klinikvorstand auf die Stadt ausübt, um im Neuenheimer Feld aktionistische Sofortmaßnahmen durchzusetzen. „Tatsache ist, dass der größte Verkehrsblockierer im Neuenheimer Feld die Universität selbst ist“, so Dr. Felix Berschin vom VCD.

So liegt der Stau ins Feld nach Feststellung des VCD v.a. an der Ampelschaltung an der Kopfklinik – Knoten K251 Uni. Hier kämen durch eine verfehlte Ampelschaltung statt 30 Fahrzeugen nur 15 pro Ampelumlauf durch. „Diesen Murks hat allein die Universität zu verantworten“, so Felix Berschin.

 Der zweite große Engpass sei die Ausfahrtschranke an der Chirurgie, dort würden heute schon zwei Fahrspuren zur Verfügung stehen, wenn man den Parkscheinautomat woanders hinstellte und die Bucht bis zur Schranke öffnete. Die Ausfahrt von Rettungswagen – für die heute die zweite Spur exklusiv reserviert ist - könne schon jetzt über die Gegenfahrbahn erfolgen. Dies wird auch heute schon öfters praktiziert, da die Rettungswagen den Rückstau über die Gegenfahrbahn umfahren müssen. Zudem sei für den VCD unbegreiflich, warum die Parkhausnutzer im Bereich Zoo durch das alte Klinikgelände durchfahren dürfen, auch dies sei früher nicht möglich gewesen.

 „Der dritte hausgemachte Engpass ist schließlich die aktuelle Sperrung der Parallelstraße zur Berliner Straße in Höhe Bunsen-Gymnasium aufgrund einer Baumaßnahme der Universität. Dadurch würden viele Autofahrer auf die Linksabbiegespur von Süden zur Jahnstraße gezwungen, während die Linksabbiegespur am Bunsen-Gymnasium noch reichlich Kapazitäten hat, aber kaum nutzbar ist“, so Felix Berschin.

 Der VCD fordert die Universität, insbesondere den Klinikvorstand, auf, zunächst die eigenen Hausaufgaben zu machen, statt von der Stadt aktionistische, sündhaft teure und wenig wirksame Maßnahmen wie das Park and Ride in Dossenheim einzufordern. Den größten Beitrag für das Feld könnte die Stadt nach Auffassung des VCD durch Verlängerung der Buslinie 37 bis zum Hauptbahnhof im 10 Min.-Takt leisten, womit v.a. auch das hintere Feld direkt an die S-Bahn angebunden wäre und zusammen mit der Buslinie 32 ein 5 Min.-Takt vom Hauptbahnhof ins Feld angeboten würde. Die Maßnahme wäre auch nicht teuer, da im Gegenzug die zahlreichen Verstärkerbusse ab Hauptbahnhof entfallen könnten.

Eine weitere Maßnahme mit großer Wirkung wäre die Aufhebung der Benachteiligung der Radfahrer über die Ernst-Walz-Brücke an den Ampeln durch zu kurze Phasen zu Gunsten der jeweils rechts abbiegenden Autos. Schließlich schlägt der VCD vor, dass probeweise in Richtung Feld das Fahren auf dem Gehweg der Ernst-Walz-Brücke zugelassen würde. Damit würde Bergheim West, Wieblingen, Pfaffengrund, Eppelheim und Bahnstadt das doppelte Queren der Berliner Straße erspart, was das Fahrradfahren deutlich attraktivieren würde, zumal der Wehrsteg kein wirkliches Fahrradangebot ist.

20.01.2019 - 12:00