BUND: Industrie ätzt gegen Wasserschutz
BUND-Wasserexpertin Laura von Vittorelli auf der EU-Wasserkonferenz in Wien
BUND-Wasserexpertin Laura von Vittorelli hat die Konferenz zwei Tage lang vor Ort verfolgt und viele Fragen gestellt. Sie berichtet: „Leider ist genau das eingetreten, was ich vorausgesagt hatte. Die Lobbyisten von Industrie und industrieller Landwirtschaft haben in den Diskussionsrunden Stimmung gegen den Wasserschutz gemacht und versucht, die Meinung im Plenum zu dominieren. Von den EU-Mitgliedsstaaten kam nur sehr wenig Gegenrede.
“ Schlimmer noch, viele EU-Staaten folgen offenbar der Stoßrichtung der Lobbyisten! Der Wasserdirektor von Luxemburg machte in seiner Präsentation klar, dass der europäische Wasserschutz aus Sicht der EU-Mitgliedsstaaten geändert werden müsse. Er sagte unserer Expertin auf Nachfrage, er repräsentiere die Haltung aller EU-Staaten.
Ganz verlässlich scheint seine Behauptung jedoch nicht zu sein. Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, widersprach für Deutschland umgehend in einem Tweet: Das Bundesumweltministerium bleibt dabei: Die Wasserrahmenrichtlinie muss so stark bleiben, wie sie ist. Eine starke Aussage, mit der das Bundesumweltministerium noch einmal zusichert, sich für den vollständigen Erhalt der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) stark zu machen. Die Geschehnisse auf der Wasserkonferenz zeigen aber auch: Beim europäischen Wasserschutz ist noch immer alles offen. Deswegen müssen wir Umweltverbände dran bleiben und weiter für den Erhalt der Wasserrahmenrichtlinie sowie gesunde Flüsse und Seen kämpfen. Dass wir in Deutschland über 113.000 Stimmen für unser Wasser gesammelt haben, ist ein fantastischer Anfang.
Vor wenigen Tagen hat die EU eine Online-Befragung zur Zukunft unseres Wassers gestartet. Sie läuft bis Anfang März 2019. Jede EU-Bürgerin und jeder EU-Burger kann daran teilnehmen. Für uns geht es jetzt darum, diese Öffentlichkeitsbefragung ganz eng zu begleiten. In zwei Wochen schicken wir weitere Infos, wie Sie uns dabei helfen können.
Herzlichen Dank und viele Grüße,
Jasmina Matera
für das Kampagnenteam des BUND
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