EE: Grüner Landesminister erlaubt weitere Erhitzung von Neckar und Rhein

9.8.2018   Eine Sondergenehmigung für die Entnahme von Kühlwasser aus Flüssen bei über 28 Grad Wassertemperatur sorgt für Aufregung bei Umweltschützern. Baden-Württembergs Umwelt- und Energieminister hat sie für die im Hitzesommer stark erwärmten Flüsse Rhein und Neckar erteilt: als Signal für Energieversorgungssicherheit, doch eines Signals für den Klimaschutz hätte es bedurft.   [bild: AKW Neckarwestheim - ©Erneuerbare Energien]

Heute soll es nochmals richtig heiß werden in Stuttgart. Mit 34 Grad Celsius übertrifft die Höchsttemperatur bei Gewitterneigung am Nachmittag um vier Grad Celsius die Hitzespitzen der beiden Vortage. Es droht somit wieder dieselbe Rekordhitze wie am ersten Augustwochenende – und fast die vom 31. Juli, als 35 Grad gemessen wurden. Für das Umweltministerium in Stuttgart müssten nun eigentlich die Alarmglocken schrillen, weil die sich miterhitzenden Flüsse des Landes den großen Steinkohle- und Atomkraftwerken an ihren Ufern nach gewohnten Maßstäben bald nicht mehr geeignetes Kühlwasser liefern könnten. Tatsächlich wird die von einem Grünen-Minister geführte Behörde dank einer Ausnahmegenehmigung cool bleiben. Mit dieser hat der Umwelt- sowie zugleich Energieminister Franz Untersteller den zur Kühlwasserentnahme zulässigen Flusstemperatur-Grenzwert 28 Grad für sieben Kraftwerke „kurzzeitig“ auf 28,5 Grad erhöht.

Weiterlesen

09.08.2018 - 19:45