konkret: Heidelberg, das Integrationswunder

Mario Damolin  17.06.2020  In der Hauptstadt der Romantik tobt ein Streit, wo das neue Ankunftszentrum für Flüchtlinge hin soll. Nach einem Wendemanöver der Grünen könnte es auf einem Gelände landen, das der Reiterverein nicht einmal seinen Pferden zumuten wollte.  [bild: Mario Damolin]

Als die US-Army 2009 im Rahmen neuer militärstrategischer Konzepte definitiv kundtat, ihr Personal aus Heidelberg abzuziehen, war das Jammern in der Stadt groß.

Man barmte um den amerikanischen Tourismus in die Stadt, um Hunderte von amerikanischen Soldaten und Offizieren in den verschiedenen Stadtteilen und im Umland, die vor allem als solvente Mieter den Hausbesitzern und Vermietern satte Renditen verschafften und die Mieten hochhielten. Bei Bekanntwerden der Abzugspläne der US-Army waren Oberbürgermeister Würzner und Kollegen noch im gleichen Jahr flugs nach Washington gereist, um die Amerikaner inständig zu bewegen, doch bitteschön in Heidelberg zu bleiben. Vergebens.

180 Hektar Konversionsflächen standen nun insgesamt zur Verfügung, für Heidelberg "eine Jahrhundertchance" – wie es der Stadtverwaltung mit einiger Verspätung dämmerte.

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18.06.2020 - 00:45