Gaiberg: „Demografischer Wandel und Immobilien - wie viel Neubaugebiete brauchen wir noch?"

Dienstag 13. Oktober 2015, 19 Uhr, BürgerForum Altes Schulhaus Gaiberg

Veranstalter: Verein zur Erhaltung der Gaiberger Streuobstwiesen e.V. und Grüne Liste Gaiberg

„Demografischer Wandel und Immobilien - wie viel Neubaugebiete brauchen wir noch?"
Referent: Stefan Flaig Geograph M.A. von Ökonsult, Stuttgart.

In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2012 pro Tag 6,7 Hektar naturnaher und land- oder forstwirtschaftlich genutzter Flächen für neue Siedlungs- und Verkehrsflächen verbraucht. Das entspricht über neun Fußballfeldern. Über das Jahr hinweg summierte sich der Flächenverbrauch in Baden-Württemberg auf  2452 Hektar. So sind also ca. 3.500 Fußballfelder Natur Verkehr oder Bebauungen  zum Opfer gefallen.

Hinzu kommt eine steigende Kostenbelastung für die Kommunen und ihre Einwohner. Je mehr Neubaugebiete entstehen, desto mehr steigen die Kosten für die Unterhaltung der Infrastruktur. Durch den demografischen Wandel nimmt die Zahl der Einwohner aber nicht in gleichem Maße zu. Das bedeutet höhere Kosten für jeden Einzelnen. Und was passiert mit den ganzen Ein- und Zweifamilienhäusern im Siedlungsbestand, wenn es immer weniger junge Familien gibt, die diese kaufen oder mieten wollen, weil sie lieber ins Neubaugebiet ziehen?

„Die Reduzierung des Flächenverbrauchs durch verstärkte Innenentwicklung lastet die kommunale Infrastruktur besser aus, senkt Kosten, wertet vorhandenen Siedlungsbestand auf und dient so auch dem Werterhalt privaten Wohneigentums" - so die Staatssekretärin Dr. Gisela Splett.

Die konsequente Innenentwicklung muss unser Ziel sein, um die Neuinanspruchnahme von Flächen im Außenbereich und damit dem Verlust von Böden und steigende Kosten zu vermeiden sowie intakte Landschaften und den Wert des Immobilienbestandes zu erhalten.

Stefan Flaig ist ein landesweit anerkannter Experte auf dem Gebiet der kommunalen Siedlungsplanung und Berater von vielen Gemeinden und Gebietskörperschaften. ÖKONSULT entwickelte eine Methode zur Analyse von (künftigen) Wohnraumpotenzialen im Siedlungsbestand unter Berücksichtigung des demografischen Wandels.