Staatliche Schlösser und Gärten B-W: Sprengung des Heidelberger Schlosses

Am 6. September 1693 wurde aus der Residenz eines der bedeutendsten Herrscherhäuser Europas eine Ruine: Französische Soldaten sprengten im Pfälzischen Erbfolgekrieg auf Befehl des Sonnenkönigs Ludwig XIV. die mächtigen Bauten der Heidelberger Schlossanlage – 27.000 Pfund Schießpulver sorgten für eine historische Zäsur. Die jahrhundertelang genutzte kurfürstliche Residenz wurde zur Ruine – und die wurde weltbekannt und entwickelte sich zur Attraktion für Reisende aus Nah und Fern. Als Denkmal einzigartig ist dabei der „Gesprengte Turm“: Die Mauerteile der Ostbefestigung, die bei der Sprengung in den Graben stürzten, liegen dort vollkommen unverändert – seit 326 Jahren. Wer heute das Schloss besucht, kann sich jederzeit selbst ein Bild von der außergewöhnlichen Situation machen: Der Gesprengte Turm befindet sich im frei zugänglichen Bereich der Schlossanlage.