Bunte Linke: Paket für Sofortmaßnahmen zum Verkehr im Neuenheimer Feld

Ein ganzes Paket von Maßnahmen für das Neuenheimer Feld hat die Gemeinderatsgruppe der Bunten Linken für die nächste Sitzung des Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschusses vorgelegt.

OB Würzner hatte in der Haushaltseinbringung auf die Schnelle noch einen Antrag in Höhe von fast 5 Mio. Euro nachgereicht, der eine Park&Ride-Anlage an der L 531 mit einem Shuttel-Busverkehr durch das nördliche Handschuhsheimer Feld vorsieht, zusammen mit einem Ausbau der Feldwege. „Vorläufig“ sollte er sein. Der Stadtteilverein Handschuhsheim, das Bündnis Bürgerbeteiligung Masterplan, ein großer Teil des Gemeinderates, auch die Bunte Linke, sehen das allerdings anders. Sie befürchten, dass damit ein Zubringer Nord vorbereitet wird. Für die Leitung des Koodinationsbeirates ist damit eine offene Diskussion im  Forum Masterplan nicht mehr gewährleistet. Die Bunte Linke hat ihre Zustimmung zum Haushalt u.a. davon abhängig gemacht, dass für Verkehrsplanungen zwar Mittel, aber keine konkreten Maßnahmen eingesetzt werden.
 
„Unser Antrag sieht Maßnahmen vor, für die die Universität und die Institute im Neuenheimer Feld zuständig sind und solche, die in der Verantwortung der Stadt und der rnv liegen. Die Universität erhebt für alle Parkplätze Parkgebühren und hebt diese auf das Niveau des Jobtickets an. Die großen Einrichtungen bieten alle ein reguläres Jobticket an, d.h. sie tragen den Arbeitgeberbeitrag“, so Stadtrat Dr. Arnulf Weiler-Lorentz. “ Wir fordern, dass die Stadt bzw. die rnv eine direkte Buslinie vom Hauptbahnhof ins Neuenheimer Feld einrichtet und endlich die Beschleunigungspotentiale an den Ampeln in Handschuhsheim ausnutzt”, ergänzt Hilde Stolz. In den Zeiten des Berufsverkehrs soll  die Linie 4 bis Weinheim fahren. Zusätzlich sind 500 neue Fahrradabstellplätze an den Haltestellen an der Berliner Straße zu schaffen. Das wird  die Wegezeit bis zum westlichen Rand des Neuenheimer Feldes von 15 -16 Minuten zu Fuß auf fünf Minuten mit dem Fahrrad verkürzen. Darüber hinaus fordert die Bunte Linke, die Eintrittspreise der städtischen Einrichtungen Tiergarten und Schwimmbad bei der Vorlage eines ÖPNV-Tickets deutlich zu ermäßigen, um es attraktiver zu machen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.
 
Viele dieser Maßnahmen hatte das Umwelt- und Prognose-Institut bereits vor Jahren vorgelegt. Sie hätten auch schon lange verwirklicht werden können. Sie werden den Autoverkehr nach Meinung der Bunten Linken soweit verringern, dass bei der jetzigen Nutzung des Neuenheimer Feldes keine Staus mehr auftreten. Wie weit im Neuenheimer Feld noch weiter baulich verdichtet werden kann, hängt für die Bunte Linke davon ab, ob der zusätzliche Verkehr mit Verkehrsmitteln des Umweltverbundes bewältigt werden kann, etwa mit dem Bau einer Straßenbahnlinie ins Neuenheimer Feld.

19.01.2019 - 10:00